Es war ein ganz schwarzer Sonntag für den MSV Duisburg. Das erste Heimspiel nach dem feststehenden Abstieg in die Regionalliga West gegen Erzgebirge Aue (2:2) nutzten einige Fans dazu, um in der Schauinslandreisen-Arena zu randalieren. Nach rund 84 Minuten Spielzeit kam es nach Ausschreitungen zwischen den MSV-Fans mit Ordnern und der Polizei zu einer Spielunterbrechung von über 60 Minuten.
Die Duisburger Randalierer hatten sich durch ein Tor Zugang zum Innenbereich des Stadions verschafft. Ein möglicher Platzsturm wurde von herbeieilenden Sicherheitskräften und Polizisten verhindert. Dabei wurde jedoch eine Werbebande umgeworfen. Auf Ordner und Polizisten schmissen die Chaoten Pyrotechnik und sonstige Gegenstände. Die Polizei setzte Tränengas ein.
Es gab mehrere Verletzte, auch Unbeteiligte bekamen Pfefferspray ab. Die Partie wurde dennoch nach der langen Unterbrechung zu Ende gespielt. Das Video zum skandalösen Platzsturm während des Heimspiels des MSV Duisburg gegen Erzgebirge Aue gibt es hier von den Kollegen von Magenta Sport.
Interimstrainer Uwe Schubert hatte versucht, die Fans zu beruhigen. Der Nachwuchschef des MSV fand im Interview bei Magenta Sport deutliche Worte für die beschämenden Szenen in der Duisburger Arena. „Ich habe schon immer gesagt, dass ich die Menschen verstehen kann. Aber wir spielen hier Fußball und da geht es nicht um Gewalt“, sagte Schubert. Um einen Spielabbruch und somit weiteren Schaden von seinem Klub abzuwenden, hatte er den Weg in die Kurve gesucht. „Ich konnte da nur hingehen und den Jungs sagen, dass sie ruhig bleiben sollen. Das macht einfach unfassbar traurig. Der Sport sollte im Mittelpunkt stehen und nicht die Gewalt.“
Dass die Partie fortgesetzt wurde, war offenbar nicht im Sinne der Gäste aus Aue. Matthias Heidrich, Geschäftsführer Sport bei Erzgebirge Aue, kritisierte die Abläufe in Duisburg. „Es gibt einen formellen Akt des zu Ende Spielens, da ist auch okay und muss so gemacht werden. Aber rein emotional und für den Fußballsport hat das gar nichts zu tun. Das ist auch nicht verantwortungsvoll den Spielern gegenüber. Da muss es eine andere Regelung geben. Ich kenne mich da aber zu wenig aus. Wir standen jetzt fast eine Stunde rum. Das kann am Ende nicht gesundheitsfördernd sein. (…) Es fühlt sich irgendwie falsch an, hier noch gespielt zu haben.“